Der „Nachwuchs“ ist unter dem Link zu finden. Paula, die Drama-Queen. Wie es so ist, wenn nervöse Züchterin und nervöse Sau aufeinanderstoßen, war das Drama perfekt. Da bei Paula Blutungen einsetzten, ohne dass Wehentätigkeit zu sehen war, ging es auf in die Vet Klinik nach Köln, denn im Tiermedizinischen Zentrum Sankt Augustin hatte es keine freien Kapazitäten mehr. Ob eine einstündige Autofahrt in so Momenten förderlich ist, sei mal dahingestellt. In Köln würde dann festgestellt, dass es sich um vier Jungtiere handelt, dass eines davon bereits ins Becken eingetreten ist, dass das Becken weit genug geöffnet ist und dass ein Wehentropf sinnvoll sei, zumal eines der Jungtiere einen etwas zu schwachen Herzschlag zeige. Gesagt getan: Es tat sich nichts. Nach einer Stunde zeigten dann schon zwei der Jungtiere einen schwachen Herzschlag und ein Kaiserschnitt wurde mir nahegelegt, der aber, da bereits freitags nach 17 Uhr sei, mit Wochenend-/Nacht-/Notfallzuschlag versehen entsprechend 700-900€ kosten würde. Zudem sei ein Narkoserisiko gegeben und auch nicht das Überleben der Jungtiere sichergestellt. [Unter Züchtern ist bekannt, dass allenfalls 50% der Mütterschweine einen Kaiserschnitt überleben, manche sagen sogar, allenfalls 20%]. Kurzum: Ich kam zur Einschätzung, dass die Überlebenschance für Paula höher ist, wenn sie keinen Kaiserschnitt bekommt. Die Tierärztin bot dann an, nochmals das Wehenmittel zu geben und mich mit Paula dann gehen zu lassen. Beim Unterzeichnen der Belehrung, dass ich gegen ärztlichen Rat das Tier aus der Behandlung nähme, kam ich mir dennoch schlecht vor, so als würde ich Paulas Todesurteil unterzeichnen. Dann gings unverrichteter Dinge wieder heim. Ungefähr 50 Minuten nach Verlassen der Klinik drangen Babyfiepgeräusche aus dem Kofferraum bis in mein Ohr vor. Daheim angekommen, waren drei der Jungtiere zwar etwas geschwächt, so doch wohlbehalten zur Welt gekommen. Im Nachhinein würde ich sagen, dass ich vermutlich ebensogut Paula einfach direkt konsequent hätte in Ruhe lassen können. Aber man weiß es halt nicht.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert